Hans Ackermann

geb. 8. Juli 1891 in Berlin – gest. 28. September 1959 in Wernigerode
Helfer*in
Hans Ackermann, März 1946

Hans Ackermann, von Geburt intersexuell, wächst zunächst als Mädchen auf. 1922 erhält die Verwaltungsangestellte die amtliche Genehmigung, fortan als Mann zu leben.
Hans und seine ältere Schwester Elsa, beide gläubige Protestant*innen, lehnen den Nationalsozialismus ab. Ende Januar 1943 nimmt Ackermann das ihm nur flüchtig bekannte jüdische Ehepaar Max und Ines Krakauer in seiner Zweizimmerwohnung im Bezirk Tempelhof auf, obwohl dort seit wenigen Tagen bereits eine andere Jüdin, Johanna (Hanne) Putzrath, versteckt ist.
Als das Haus am 1. März 1943 bei einem Luftangriff beschädigt wird, müssen Krakauers in andere Verstecke nach Pommern ausweichen. Doch ohne falsche Papiere ist eine Reise dorthin zu gefährlich. Hans Ackermann stellt Max Krakauer seinen eigenen Postausweis zur Verfügung. Er tauscht die Fotos aus und zieht den fehlenden Teil des Stempels amateurhaft nach. Bei einer gründlichen Prüfung des Ausweises hätte die Spur unweigerlich zu ihm geführt.
Noch im März 1943 kehrt Hanne Putzrath zu Hans Ackermann zurück. Nach über zwei Jahren und trotz der Gefahr, die durch eine Hausbewohnerin droht, erlebt Putzrath Ende April 1945 dort die Befreiung.

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