Ellen Rathé

geb. 7. Februar 1902 in Berlin – gest. 26. Juni 1994 in Berlin
Verfolgte*r
Starpostkarte von Ellen Rathé, 1933

Ellen Rathé macht in den 1920er Jahren eine Karriere als Tänzerin an der Staatsoper Unter den Linden. Sie gründet auch eine eigene Tanzgruppe, mit der sie im In- und Ausland auftritt. Seit 1929 lebt sie mit der nichtjüdischen Schauspielerin Margarete Gahrmann in Berlin-Schöneberg zusammen. 1935 erhält Rathé als Jüdin Berufsverbot und muss ab Oktober 1940 Zwangsarbeit in der Batterien-Fabrik Pertrix leisten, bis sie aufgrund der Arbeitsbedingungen schwer erkrankt. Am 17. Januar 1942 entgeht sie der Deportation durch ein Transportunfähigkeits-Attest, das Margarete Gahrmann von einer Ärztin besorgen kann. Als ihr Ende März 1942 erneut die Verschleppung droht, taucht Rathé unter. Häufig muss sie ihr Versteck wechseln. Zeitweise hält sie sich auch trotz des besonderen Risikos bei ihrer Lebensgefährtin verborgen.
Ab Ende 1943 hält sich das Paar meist außerhalb von Berlin auf. Gahrmann kümmert sich nicht nur um die Quartiere, sie besorgt auch einen falschen Postausweis für ihre Freundin und kommt für den Lebensunterhalt auf. Im thüringischen Friedrichroda erlebt Ellen Rathé die Befreiung. Die beiden Frauen leben bis zu Gahrmanns Tod 1978 zusammen.

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