Aktueller Hinweis

Universitätsbesetzungen und israelbezogener Antisemitismus

Ein Kommentar der Leitungen von NS-Erinnerungsorten im Berliner Raum

„Seit dem 7. Oktober 2023 und noch einmal zugespitzt mit den Universitätsbesetzungen im Mai 2024 nehmen wir auch aus den Reihen der Wissenschaft Positionierungen wahr, zu denen wir vor dem Hintergrund unserer Arbeit an NS-Erinnerungsorten Stellung beziehen müssen.“

Den vollständigen Text finden Sie hier ...

 

Ein Mural für Dorothee und Harald Poelchau

Am 15. Oktober 2024 wurde in Charlottenburg-Nord ein Wandbild in Erinnerung an Dorothee und Harald Poelchau eingeweiht.

Dorothee und Harald Poelchau zählen zu den wenigen Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland Widerstand leisteten. Harald Poelchau war ab 1933 Gefängnispfarrer. Mit Kriegsbeginn stiegen die Todesurteile gegen Regimegegner*innen rasant an. Nach eigenen Angaben begleitete er bis 1945 ungefähr eintausend Menschen zu ihrer Hinrichtung und betreute viele ihrer Angehörigen. Dorothee Poelchau unterstützte die heimliche Hilfe ihres Ehemanns tatkräftig. Gemeinsam mit ihrem Mann Harald und weiteren Unterstützer*innen half sie untergetauchten Jüdinnen und Juden sowie politischen Häftlingen. 1971 wurde das Ehepaar Poelchau von der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet.

Nun wird auf der Hausfassade eines mehrstöckigen Wohnhauses am Heckerdamm 233 mit einem Wandgemälde – einem sogenannten Mural – an das Ehepaar Poelchau erinnert. Angefertigt wurde das Mural in einer zweiwöchigen Produktionsphase vom Berliner Künstlerkollektiv innerfields. Die beiden Künstler Jakob Tory Bardou und Holger Weißflog hatten zuvor gemeinsam mit Schüler*innen der Anna-Freud-Schule in einem Workshop Gestaltungsideen für das Wandgemälde erarbeitet. Davon inspiriert entstand das Motiv des „spaceholdings“: Raum halten und Schutz bieten. Dorothee und Harald Poelchau schufen konkrete Schutzräume für die Verfolgten, indem sie sie mit Lebensmitteln versorgten, Unterkünfte vermittelten oder gar zeitweise Verfolgte in ihrer gemeinsamen Wohnung versteckten. Zudem boten sie ihnen durch ihre Menschlichkeit auch einen seelischen Schutzraum. Auf dem Wandbild sind Dorothee und Harald Poelchau zu sehen, die mit ihren Händen schützend einen beleuchteten Raum formen. In dem Raum befindet sich ein Bett mit einem Nachttisch, auf dem eine Menora steht.  

Das mutige Handeln von Dorothee und Harald Poelchau ist auch Thema der Bildungsarbeit der Gedenkstätte Stille Helden. In einem eigenen Seminarformat widmen wir uns dem Hilfsnetzwerk um Dorothee und Harald Poelchau.

Das Projekt fand im Rahmen einer Kooperation zwischen der Gedenkstätte Stille Helden in der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand, der Botschaft des Staates Israel und der Stiftung Berliner Leben mit Unterstützung der Gewobag statt.

 

Franz Michalski ist verstorben

In tiefer Trauer haben wir erfahren, dass Franz Michalski am 25. Dezember 2023 im Alter von 89 Jahren verstorben ist. Wir waren ihm und seiner Geschichte sehr eng verbunden. Im Jahr 2013 veröffentlichte er in der Schriftenreihe der Gedenkstätte Stille Helden seine Erinnerungen an die Zeit der Verfolgung und Rettung seiner Familie. Mit Dankbarkeit erinnern wir uns an seine große Herzlichkeit und die zahlreichen Zeitzeugengespräche, die er gemeinsam mit seiner Frau Petra Michalski in unserer Gedenkstätte mit Schulklassen geführt hat. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.

Aktueller Hinweis für Gruppen

Alle Besucher*innengruppen von mehr als 12 Personen können die Gedenkstätte Stille Helden nur im Rahmen einer kostenfreien gebuchten Veranstaltung besuchen. Weitere Informationen …

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