Golda Wul geb. Stawskaja


Verfolgte*r

Golda Wul geb. Stawskaja, ihr Mann Akim und ihr Sohn Michail leben seit 1939 in Lemberg (Lwiw). Nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 wird die Stadt Teil des in Polen errichteten Generalgouvernements. Als Offizier der Roten Armee verlässt Akim Wul die Stadt, und Golda und ihr Sohn bleiben allein zurück.
In ihre Wohnung wird die deutsche Journalistin Erika Hutsch eingewiesen. Beide Frauen freunden sich an. Im November 1941 errichten die deutschen Besatzer ein Ghetto in Lemberg, wo sich alle Jüdinnen und Juden der Stadt einfinden müssen. Hutsch überredet ihre Freundin, dies nicht zu befolgen. Gemeinsam ziehen sie in eine andere Wohnung. Obwohl in der Nachbarschaft bekannt ist, dass Golda Wul und ihr Sohn jüdisch sind, werden sie nicht denunziert. Kurz vor der Befreiung Lembergs am 26. Juli 1944 durch die Rote Armee verlässt Hutsch Lemberg. Golda Wul erfährt später, dass ihr Mann nicht überlebt hat.
Mehr als 60 Jahre nach Kriegsende macht sich Michail Wul auf die Suche nach seiner einstigen Retterin. 2012 wird Erika Hutsch posthum von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

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