Horst Steinert

geb. 16. September 1917 in Berlin – gest. 12. Dezember 2000 in Berlin
Helfer*in
Horst Steinert, nach 1945

Horst Steinert wächst in einem kommunistischen Elternhaus in Berlin auf. Bald nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten tritt er – wie er später berichtet im Auftrag der inzwischen verbotenen Kommunistischen Jugend – in die Hitlerjugend ein, um diese zu „unterwandern“.
1935 wird er nach einer Demonstration der Kommunistischen Jugend im Bezirk Kreuzberg als Rädelsführer verhaftet und zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Gesundheitlich schwer angeschlagen, arbeitet er nach seiner Freilassung in einem Schädlingsbekämpfungsunternehmen.
Während des Krieges gehört er verschiedenen Widerstandsgruppen an. Zusammen mit seiner Ehefrau Irmgard versteckt er Emmi Löwenthal, die sie als nichtjüdische Bekannte ausgeben; sie überlebt. Nach dem Krieg berichtet Horst Steinert, dass er zahlreiche Papiere für illegal lebende Jüdinnen und Juden gefälscht habe. Die Originale habe er von Prostituierten erhalten, die diese von Offizieren der Wehrmacht stahlen, die den Verlust in der Regel nicht meldeten. Die Papiere habe er zum Teil an die „Hilfsstelle für nichtarische Christen“ von Pfarrer Heinrich Grüber weitergegeben, die ihn wiederum mit Lebensmittelmarken unterstützte.

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