Richard Wiener

geb. 12. März 1876 – gest. 15. Februar 1954
Verfolgte*r

Richard Wiener ist Versicherungsgutachter und lebt mit seiner nichtjüdischen Frau Vally in Berlin. 1939 wird die Ehe zwangsgeschieden. Er wird in „Schutzhaft“ genommen, vor 1943 jedoch wieder entlassen. Auch seine Frau wird wegen „jüdischer Versippung“ mehrmals inhaftiert; vielleicht weil sie sich trotz eines Kontaktverbots durch die Gestapo weiter mit ihrem Mann trifft.
Anfang 1943 lernen Wieners durch die jüdische Rechtsanwältin Anita Eisner, mit der sie seit 1931 befreundet sind, Elisabeth und Walter Bussian kennen. Das Ehepaar versucht, ihren jüdischen Nachbar*innen und Freund*innen zu helfen. Anita Eisner hält sich abends in Bussians Wohnung in Charlottenburg auf, während Richard Wiener tagsüber dort ist. Ob Wiener trotz des Gestapoverbots bei seiner Frau übernachtet, ist nicht bekannt.
Als Bussians Wohnung im November 1943 bei einem Bombenangriff zerstört wird, zieht Elisabeth Bussian mit ihrer Tochter in den Spreewald. Ihr Mann wird 1944 als Soldat an die Ostfront versetzt. Dennoch gelingt es Elisabeth Bussian, Lebensmittel zu beschaffen oder Unterkünfte für Richard Wiener zu organisieren. Vermutlich hat auch Vally Wiener erheblichen Anteil an der Rettung ihres Mannes.

zurück