Andrea Wolffenstein

geb. 9. Februar 1897 in Berlin – gest. 12. Januar 1987 in Dießen am Ammersee
Verfolgte*r
Andrea Wolffenstein, wahrscheinlich nach dem Krieg

Andrea Wolffenstein und ihre sechs Jahre ältere Schwester Valerie werden als Kinder jüdischer Eltern evangelisch getauft. Nach dem Besuch der Berliner Hochschule für Musik gibt Andrea Wolffenstein Klavierstunden, bis ihr nach 1933 verboten wird, „arische“ Schüler*innen zu unterrichten. Ab 1940/1941 muss sie Zwangsarbeit leisten.
Die Schwestern tauchen am 11. Januar 1943 unter und werden zunächst von nichtjüdischen Freund*innen in Berlin aufgenommen. Später wird Andrea Wolffenstein in Pfarrhäusern der Bekennenden Kirche in Hinterpommern versteckt.
Im August 1944 kehrt sie nach Berlin zurück und wird einige Tage von ihrer alten Freundin Donata Helmrich aufgenommen. Diese gibt die untergetauchte Wolffenstein alias „Charlotte Maly“ als Sekretärin ihres Mannes Eberhard Helmrich aus, der in Drohobycz im deutsch besetzten Polen dienstverpflichtet ist. Donata Helmrich füllt einen entsprechenden Anmeldeschein aus, den sie auf dem Polizeirevier bestätigen lässt. Dank ihres energischen Auftretens sorgt sie dafür, dass Andrea Wolffenstein auch Lebensmittelmarken und eine Reisegenehmigung erhält. Dies ermöglicht ihr dann die Flucht nach Süddeutschland, wo sie sich bis Kriegsende versteckt hält.

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