Johanna Lipke geb. Novicka

geb. 1903 in Eleja – gest. 1990
Helfer*in
Johanna Lipke, Riga 1940er Jahre

Johanna Novicka wächst in Eleja in einer Bauernfamilie mit sechs Geschwistern auf. 1920 heiratet sie den Hafenarbeiter Jānis Lipke und zieht mit ihm nach Riga. Während der deutschen Besatzung ab Sommer 1941 hilft Johanna Lipke dabei, verfolgte Jüdinnen und Juden zu retten.
Johanna Lipkes Mann Jānis und weitere Helfer*innen schmuggeln Jüdinnen und Juden aus dem Rigaer Ghetto und Arbeitslagern heraus. Sie bringen sie in einem unterirdischen Versteck auf dem Grundstück der Lipkes und in leerstehenden Gebäuden in Riga und Umgebung unter. Johanna Lipke kümmert sich mit ihren Söhnen Alfrēds und Zigfrīds um die Versorgung der Untergetauchten. Unter Gefahren beschafft Johanna Lipke den Großteil der Nahrung auf dem Schwarzmarkt, denn Nahrungsmittel sind rationiert und größere Einkäufe auf legalem Weg nicht möglich. Zudem züchtet sie mehr Nutztiere, als die Besatzungsmacht erlaubt.
Das Ehepaar Lipke und ihre Helfergruppe verstecken insgesamt 44 Jüdinnen und Juden, die meisten überleben. 1966 werden Johanna Lipke und ihr Mann Jānis als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

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