Sotiris Papastratis

geb. 1915 – gest. 2000 in Athen
Helfer*in
Sotiris Papastratis in der Uniform der Partisanenarmee (Griechische Volksbefreiungsarmee ELAS) in Chalkida, Oktober 1944

Sotiris Papastratis lebt in Chalkida auf der griechischen Halbinsel Euböa. Nach dem deutschen Überfall auf Griechenland 1941 schließt er sich der Nationalen Befreiungsfront EAM an, der größten Widerstandsorganisation Griechenlands.
1943 flüchten viele verfolgte Jüdinnen und Juden vom Festland nach Euböa, um von dort nach Palästina zu gelangen. Papastratis hilft der EAM dabei, ein Fluchthilfenetzwerk aufzubauen. Ende 1943 flieht er zu den ELAS-Partisan*innen in die Berge, weil griechische Sicherheitsbataillone nach ihm suchen. Trotzdem organisiert er ab Frühjahr 1944 bis zur Befreiung Griechenlands im Oktober 1944 zahlreiche Überfahrten von Euböa in die etwa 300 Kilometer entfernte Türkei. In Fischerbooten werden die Jüdinnen und Juden über die Seestrecke im ägäischen Meer gefahren, insgesamt mindestens 700. Es ist die größte organisierte Rettungsaktion Griechenlands.
1947, im griechischen Bürgerkrieg (1946–1949), wird Papastratis als ELAS-Partisan verfolgt und auf die Insel Ikaria verbannt. Danach arbeitet er als Rechtsanwalt. Im August 1988 ehrt die israelische Gedenkstätte Yad Vashem Papastratis als „Gerechten unter den Völkern“.

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