Gerta Bartels

geb. 7. März 1893 in Hannover – gest. 15. Januar 1968 in Berlin
Helfer*in
Gerta Bartels in der Tür ihres Hauses Reichenhaller Straße 58 mit einer Tochter von Christa Schulze, einer ehemaligen Schülerin von Elsa Danziger, Berlin 1962

Die Diplom-Bibliothekarin Gerta Bartels lebt seit 1917 in ihrem Haus in Berlin-Wilmersdorf mit ihrer jüdischen Lebensgefährtin Elsa Danziger zusammen. Mitte 1934 wird Bartels wegen dieser Freundschaft strafversetzt und ist seitdem von jeder Beförderung ausgeschlossen. Während des Novemberpogroms 1938 gewährt sie drei jüdischen Männern einige Tage lang Unterschlupf.
Als Danziger am 2. April 1942 die Deportation droht, bringt Gerta Bartels ihre Partnerin zuvor zu der befreundeten Schauspielerin Aloisia Tirsch-Kastner, die in der Nähe wohnt. Als am nächsten Tag die Gestapo ins Haus kommt, erklärt Bartels, dass ihre Freundin angekündigt habe, sich das Leben zu nehmen, und überreicht einen fingierten Abschiedsbrief. Nach zwei Wochen kehrt Danziger zu Bartels zurück. Da sie in der Nachbarschaft bekannt ist, darf sie das Haus nicht verlassen und kann bei Bombenangriffen keinen Luftschutzkeller aufsuchen. Bis Kriegsende teilt Bartels ihre geringen Lebensmittelrationen mit Elsa Danziger.
Auch der untergetauchten Sophie Rosner steht Gerta Bartels bei, indem sie ihr falsche Papiere besorgt. 1959 wird sie vom West-Berliner Senat als „Unbesungene Heldin“ geehrt.

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