Else Eberle geb. Lemberger

geb. 15. Oktober 1905 in Rexingen – gest. 30. September 1989 in Stuttgart
Verfolgte*r
Else Eberle, 1929

Else Eberle lebt mit ihrem Ehemann, dem nichtjüdischen Schriftsteller Josef Eberle, in Stuttgart. 1933 wird er beim Rundfunk entlassen und erhält 1936 Schreibverbot. Die kinderlose Ehe gilt nach NS-Bestimmungen als „privilegierte Mischehe“, sodass Else Eberle keinen „Judenstern“ tragen muss und zunächst vor einer Deportation geschützt ist.
Schließlich wird sie jedoch aufgefordert, sich am 12. Februar 1945 im Sammellager Bietigheim nahe Stuttgart zu einem „auswärtigen Arbeitseinsatz“ einzufinden, wie die Verschleppung der jüdischen „Mischehe“-Partner*innen nach Theresienstadt verschleiernd genannt wird.
Eberles bitten den Bahnhofsvorsteher der Station Wildpark in Stuttgart, Sebastian Imhof, um Unterschlupf. Er hat ihnen bereits früher Zugang zu einem Luftschutzraum verschafft, obwohl dies Else Eberle als Jüdin untersagt war.
Imhof und seine Frau Klara bringen das Ehepaar auf dem Dachboden des Bahnhofs und schließlich in ihrem Haus unter. Dort erleben Eberles im April 1945 die Befreiung durch die französische Armee. Wenige Monate später gründet Josef Eberle die „Stuttgarter Zeitung“ mit und ist jahrzehntelang deren Herausgeber.

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