Dimitar Peschew

geb. 25. Juni 1894 in Kjustendil – gest. 22. März 1973 in Sofia
Helfer*in
Dimitar Peschew, undatiert

Der Anwalt und ehemalige Justizminister Dimitar Peschew ist seit 1938 Abgeordneter und Vizepräsident des bulgarischen Parlaments. Peschew unterstützt die prodeutsche Regierungspolitik.
1940 stimmt Dimitar Peschew im Parlament für das antisemitische „Gesetz zum Schutz der Nation“ und glaubt, im wirtschaftlichen Interesse Bulgariens zu handeln. Dennoch protestiert er im März 1943 gegen die geplante Deportation von Jüdinnen und Juden aus dem bulgarischen Kernland. Er macht die geheimen Deportationspläne im Parlament öffentlich und fordert mit weiteren Abgeordneten den Abbruch der begonnenen Verschleppungen in Bulgarien. Er verfasst auch einen dreiseitigen Protestbrief an den Ministerpräsidenten. Dafür wird er als Vizepräsident des Parlaments abgesetzt. Der Protest von Peschew und weiteren Abgeordneten trägt dennoch dazu bei, dass die Jüdinnen und Juden aus dem bulgarischen Kernland nicht deportiert werden.
Nach Kriegsende wird Peschew als Parlamentsmitglied der prodeutschen Regierung für ein Jahr inhaftiert. Er wird enteignet und darf nach seiner Freilassung nicht wieder arbeiten.
1973 ehrt die israelische Gedenkstätte Yad Vashem Dimitar Peschew als „Gerechten unter den Völkern“.

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