Jan Karski geb. Kozielewski

geb. 24. April 1914 in Łódź – gest. 13. Juli 2000 in Washington, D.C.
Helfer*in
Jan Karski, Washington, D.C., 1943

Der Diplomat Jan Karski wird nach dem deutschen Einmarsch in Polen zur polnischen Armee eingezogen und gerät bald in Gefangenschaft. Er kann im Dezember 1939 entkommen und schließt sich in Warschau dem Polnischen Untergrundstaat (Polskie Państwo Podziemne) an. Er übernimmt Kurierdienste zwischen der Organisation und der polnischen Exilregierung in London.
Um Verbrechen an Jüdinnen und Juden in Polen zu erfassen, lässt sich Karski 1942 in das Warschauer Ghetto und ein Durchgangslager in Izbica einschleusen. Dort beobachtet er die Deportation der Insass*innen. Karski reist dann nach London, wo er der Exilregierung und den britischen Behörden davon berichtet. Anhand seiner Beobachtungen verfasst die Exilregierung eine diplomatische Notiz an die Alliierten. 1943 reist Karski in die USA. Er bittet den Präsidenten Franklin D. Roosevelt um Maßnahmen gegen die Verbrechen. Karskis Botschaften finden jedoch kaum Beachtung bei den Alliierten. 1944 veröffentlicht er ein Buch über seine Erfahrungen im besetzten Polen, um die breite Öffentlichkeit zu informieren.
Nach dem Krieg weigert sich Karski, in das kommunistische Polen zurückzukehren. 1982 wird er als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.

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