Madeleine Dreyfus geb. Kahn

geb. 1. März 1909 in Paris – gest. 10. Januar 1987 in Paris
Verfolgte*r und Helfer*in
Madeleine Dreyfus, undatiert

Die jüdische Psychotherapeutin Madeleine Dreyfus arbeitet seit 1941 in Lyon für die Kinderhilfsorganisation OSE (Œuvre de secours aux enfants). Für deren geheimen Zweig, das sogenannte Garel-Netzwerk, vermittelt sie jüdische Kinder in Verstecke auf dem Land. Auch in der Gegend um das protestantische Dorf Le-Chambon-sur-Lignon bringt sie Kinder unter und kümmert sich um deren Versorgung. Sie transportiert Lebensmittel und falsche Papiere. In einem Heft macht sie sich Notizen zu den Kindern und zu deren Helfer*innen.
Bei einer Razzia in einem Heim in Lyon wird sie im November 1943 von der Gestapo verhaftet und in das Sammel- und Durchgangslager Drancy verschleppt. Zum Glück hat sie ihr Notizbuch nicht bei sich, so dass es zu keinen weiteren Verhaftungen kommt. In Drancy macht sie falsche Angaben und gilt nun als Frau eines Kriegsgefangenen. Dieser Status verhindert ihre Deportation nach Auschwitz. Im Mai 1944 wird sie jedoch in das Konzentrationslager Bergen-Belsen gebracht. Sie überlebt das Lager und eine zweiwöchige Irrfahrt mit einem Räumungstransport und kehrt 1945 nach Frankreich zurück.

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