Adolph Kurt Böhm

geb. 27. Juli 1926 in Oberlangenstadt – gest. 3. Februar 2020 in Murnau
Verfolgte*r und Helfer*in
Adolph (Mutz) Böhm in Paris, um 1943

Adolph Kurt Böhm, genannt Mutz, flieht im Dezember 1933 mit seinem jüdischen Vater Josef, der nichtjüdischen Mutter Maria und dem Bruder Gerhard aus Deutschland nach Paris. Mutz erhält Klavierunterricht. Ab 1941 besucht er die Kunstakademie.
Nach der deutschen Besetzung von Paris gelingt dem Vater die Flucht in die Schweiz. Mutz Böhm und sein Bruder gelten als „Halbjuden“ und sind so weitgehend vor Verfolgung geschützt. Um Maria Böhm entsteht nach und nach ein kleines Netzwerk der Hilfe für verfolgte Jüdinnen und Juden. Die Böhms beschaffen Unterkünfte und vermitteln finanzielle Unterstützung. Mutz, der Kunstschüler, beginnt Papiere zu fälschen. Zunächst ändert er Lebensmittelmarken um, später produziert er gefälschte Personalausweise.
Im Sommer 1942 bringen die Böhms fünf Angehörige der Familie Rosenstiehl in Mädchenkammern ihres Wohnhauses unter. Kurz nach der Befreiung von Paris werden die Böhms als vermeintlich kollaborierende Deutsche verhaftet. Raymond Rosenstiehl setzt sich für sie ein und erreicht ihre Entlassung.
Mutz Böhm wird Pianist und Komponist. 1994 werden Mutz und Maria Böhm als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

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