Ona Šimaitė

geb. 6. Januar 1894 in Akmenė – gest. 17. Januar 1970 in Paris
Helfer*in
Ona Šimaitė, 1946

Ona Šimaitė arbeitet als Bibliothekarin an der Universität Vilnius (Litauen). Im Juni 1941 besetzen deutsche Truppen die Stadt. Jüdinnen und Juden müssen in ein Ghetto ziehen.
Ona Šimaitė gibt vor, dass sie Bücher von internierten Jüdinnen und Juden zurückholen muss. So kann sie das Ghetto regelmäßig betreten. Šimaitė ist erschüttert von den prekären Lebensumständen im Ghetto und beschließt zu helfen. Sie versorgt die Verfolgten mit Lebensmitteln, schmuggelt Briefe, Medikamente und gefälschte Papiere in das Ghetto. Wertvolle Manuskripte und Dokumente bringt sie aus dem Ghetto heraus und versteckt sie in der Bibliothek. Šimaitė hilft Ghettoinsass*innen aus dem Ghetto zu fliehen und bringt sie dann bei litauischen Familien oder zeitweise auch bei sich zuhause unter.
Im April 1944 wird Šimaitė von der Gestapo verhaftet. Sie wird gefoltert und zum Tode verurteilt. Kolleg*innen bestechen Beamte und erreichen, dass Šimaitė nicht hingerichtet wird. Stattdessen wird sie in das KZ Dachau deportiert und von dort in ein Lager in Elsaß-Lothringen. Nach ihrer Befreiung lebt Šimaitė in Frankreich. 1966 wird sie als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

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