Adolfo Kaminsky

geb. 1. Oktober 1925 in Buenos Aires – gest. 9. Januar 2023 in Paris
Verfolgte*r und Helfer*in
Adolfo Kaminsky, Selbstportrait, Paris 1944

Adolfo Kaminsky wird als Sohn russisch-jüdischer Eltern in Argentinien geboren. 1932 zieht die Familie nach Vire in Nordfrankreich. Er beginnt eine Färberlehre. 1940 wird die Stadt von deutschen Truppen besetzt. Kurz darauf beteiligt Kaminsky sich erstmals an Sabotageaktionen einer Widerstandsgruppe. Er baut Zünder und mischt Chemikalien, mit denen Leitungen und Bahnschienen beschädigt werden.
1943 wird die Familie festgenommen und in das Deportationssammellager Drancy verschleppt. Heimlich kontaktieren sie das argentinische Konsulat, das sich erfolgreich für ihre Freilassung einsetzt. Nach einer weiteren Festnahme und erneuter Freilassung tauchen sie in Paris unter. Sie besorgen sich gefälschte Papiere. Dabei kommt Kaminsky in Kontakt mit der jüdischen Widerstandsgruppe La Sixième, die ihn als Fälscher anwirbt. Mit immer ausgefeilteren Methoden stellt er Tausende Ausweispapiere her. Er wird nie enttarnt.
Nach der Befreiung fälscht Adolfo Kaminsky jahrelang weiter Papiere. Zunächst hilft er Jüdinnen und Juden, die ohne Genehmigung nach Palästina einwandern wollen. Auch im Algerienkrieg oder der südafrikanischen Anti-Apartheid-Bewegung unterstützt er Untergetauchte und Geflüchtete.

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