Walter Boldes

geb. 13. August 1898 in Breslau – gest. 14. Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee
Verfolgte*r
Erkennungsdienstliches Foto von Walter Boldes nach der Festnahme im Februar 1942

Der jüdische Kaufmann Walter Boldes lernt 1940 in einer als Homosexuellentreffpunkt bekannten Kneipe am Alexanderplatz in Berlin den Arbeiter Paul Küster kennen. Schnell entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen beiden. Küster wird 1941 zum Wehrdienst einberufen und in einer Berliner Kaserne untergebracht. Ihren Plan, gemeinsam in die Schweiz zu fliehen, können sie nicht verwirklichen. Boldes hilft seinem Freund, als dieser desertiert, mit Geld und Lebensmitteln.
Am 18. Februar 1942 wird Küster jedoch aufgespürt und festgenommen, einen Tag später auch Walter Boldes. Küster wird von einem Wehrmachtsgericht wegen „Fahnenflucht“ zum Tode verurteilt und am 19. Mai 1942 im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.
Am 2. Juli 1942 verurteilt das Berliner Sondergericht Walter Boldes wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ zum Tode und wegen „widernatürlicher Unzucht“ zu fünf Jahren Haft. Im Revisionsverfahren bestätigt das Reichsgericht das Urteil nochmals. Walter Boldes wird am 20. November 1942 in das Strafgefängnis Berlin-Plötzensee eingeliefert und dort am 14. Dezember 1942 hingerichtet.
Seit 2007 erinnern zwei Stolpersteine in Berlin-Mitte an Walter Boldes und Paul Küster.

zurück