Versorgung

Die Versorgung von Untergetauchten ist schwierig. Nahrungsmittel, Kleidung und Heizstoffe sind wegen des Krieges rationiert und nur über Bezugsscheine zu bekommen. Verfolgte müssen sich Nahrung auf dem Schwarzmarkt beschaffen oder sind darauf angewiesen, dass andere ihre knappen Rationen mit ihnen teilen. Viele Verfolgte hungern und leiden unter den schwierigen hygienischen Verhältnissen. Neugeborene Kinder und Kranke können kaum versorgt werden, weil Medikamente fehlen oder sich kein Arzt findet, der die Untergetauchten heimlich behandelt. Wenn Untergetauchte sterben, müssen ihre Leichen aus dem Versteck gebracht werden.

Schmuggel von Nahrungsmitteln ins Ghetto

In den abgeschotteten Ghettos in Osteuropa leben Jüdinnen und Juden unter unmenschlichen Bedingungen. Die Lebensmittelzuteilungen sind viel zu gering. So kommt es vor allem in den größeren Ghettos Warschau, Lemberg oder Litzmannstadt bald zu Hungersnöten. Immer mehr Menschen erkranken, viele sterben an Unterernährung, teilweise auf offener Straße. Der in großem Ausmaß betriebene Schmuggel zusätzlicher Nahrungsmittel ins Ghetto wird für viele zur einzigen Überlebensmöglichkeit.

Lebensmittel beschaffen

Untergetauchte bekommen keine Lebensmittelkarten, weil sie nicht bei den Behörden gemeldet sind. Daher müssen die Helferinnen und Helfer ihre knappen Lebensmittelrationen teilen. Da die Nahrung nicht für alle reicht, müssen oft überteuerte Waren auf dem Schwarzmarkt gekauft werden. Zunehmend wird auch mit gestohlenen und gefälschten Bezugsscheinen und Lebensmittelmarken gehandelt.

An einer Lebensmittelvergiftung gestorben

In einer Wohnung in Berlin-Kreuzberg halten sich die vier Geschwister Pakman versteckt. Ende September 1943 erleiden die Untergetauchten eine schwere Vergiftung durch Lebensmittel vom Schwarzmarkt. Aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung stirbt Wiktor Pakman an der Vergiftung. Um die Geschwister zu schützen, muss der Todesfall vertuscht werden, der Tote kann nicht beerdigt werden. Die Schwestern wickeln mit Hilfe zweier Bekannter die Leiche in eine Decke und legen sie heimlich am Landwehrkanal ab.

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