Rolf Joseph

geb. 11. Dezember 1920 in Berlin – gest. 29. November 2012 in Berlin
Verfolgte*r
Rolf Joseph, um 1940

Nach der Deportation ihrer Eltern 1943 tauchen die jüdischen Brüder Rolf und Alfred Joseph in Berlin unter und sind in den nächsten Monaten gezwungen, in Wäldern oder auf Bahnhöfen zu nächtigen. Eine nichtjüdische Bekannte seiner Mutter, die Rolf Joseph um Hilfe bittet, lehnt aus Sorge um ihre Kinder ab, bringt ihn aber zu Marie Burde. Die in ärmlichsten Verhältnissen lebende Frau ist spontan bereit, ihn in ihrer Kellerwohnung im Bezirk Wedding aufzunehmen und ihre geringen Lebensmittelrationen mit ihm zu teilen.
Eines Tages gerät Rolf Joseph in eine Wehrmachtskontrolle und wird festgenommen. Vom Zug nach Auschwitz gelingt ihm die Flucht. Nach wenigen Tagen wird er wieder aufgegriffen und an die Berliner Gestapo ausgeliefert. Noch einmal kann er unter abenteuerlichen Umständen fliehen und zu Burde entkommen, die in der Zwischenzeit auch Alfred Joseph und dessen Freund Arthur Fordanski aufgenommen hat.
Nachdem ihre Kellerwohnung Ende 1943 ausgebombt worden ist, bringt Burde die drei Männer im Frühjahr 1944 auf ihrem Grundstück in Schönow nördlich von Berlin unter. Dort bleibt Rolf Joseph bis zum Einmarsch der Roten Armee Ende April 1945.

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