Viktoria Kolzer geb. Hartmann

geb. 24. Februar 1902 in Danzig (Gdańsk) – gest. 30. Juni 1976 in Berlin
Helfer*in
Viktoria Kolzer, um 1943

Viktoria Kolzer lebt während des Krieges mit ihrem Mann Jean in Berlin. Sie arbeitet als Kassiererin in einem kleinen Kino. Der gemeinsame Sohn ist als Soldat an der Front. Bei ihren Bekannten, den Schwestern Elfriede und Grete Most, lernt das Ehepaar Kolzer 1943 die dort untergetauchte Jüdin Hanni Weissenberg kennen. Als diese ein anderes Quartier braucht, sind Kolzers bereit, die damals Neunzehnjährige aufzunehmen und auch mit Lebensmitteln zu versorgen.
Hanni Weissenberg hilft Viktoria Kolzer bei der Pflege ihres kranken Mannes, der 1944 stirbt. Gemeinsam überstehen die beiden Frauen die schweren Luftangriffe auf Berlin. Nach der Befreiung bleibt Hanni Weissenberg bei Viktoria Kolzer wohnen, bis sie 1946 nach Paris emigriert.
1960 wird Viktoria Kolzer in Berlin als „Unbesungene Heldin“ geehrt, und 1978 zeichnet die israelische Gedenkstätte Yad Vashem sie sowie Grete und Elfriede Most als „Gerechte unter den Völkern“ aus. Seit 2018 erinnert eine Gedenktafel am Haus Nollendorfstraße 28 im Bezirk Schöneberg an Viktoria und Jean Kolzer.

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