Hildegard Naumann

geb. 4. März 1909 – gest. April 1946
Verfolgte*r
Hildegard Naumann in der Wohnung von Erna Dubnack in der Krummen Straße, Berlin-Charlottenburg 1943

Hildegard Naumann lebt in Berlin und muss als Jüdin schließlich Zwangsarbeit leisten. Im Dezember 1942 wird ihre Schwester nach Auschwitz deportiert; ihre Mutter hat einen Tag zuvor Suizid begangen. Hildegard Naumanns Versuch, nach Dänemark zu fliehen, scheitert, und sie muss untertauchen. Ihre nichtjüdische Freundin Erna Dubnack nimmt sie in ihrer Wohnung in Charlottenburg auf, in der sie mit ihrem kleinen Sohn und zwei Untermieterinnen lebt. Aus Angst, dass sich der Junge verplappern könnte, tun sie so, als ob „Tante Hilde“ nur tagsüber zu Besuch sei und nicht dort übernachte.
Im August 1943 wird das Haus bei einem Bombenangriff getroffen. Dubnack wird eine neue Wohnung zugewiesen, in die auch die Untermieterinnen einziehen. Sie leben nun zu dritt in einem Zimmer. Im März 1945, als die Situation immer gefährlicher wird, bittet Dubnack eine Kollegin, eine „ausgebombte Freundin“ aufzunehmen, und bezahlt sie dafür. Bis zum Schluss teilt sie ihre knappen Lebensmittelrationen mit ihrer Freundin.
Nach Kriegsende arbeitet Hildegard Naumann wieder in ihrem alten Beruf als Bibliothekarin. Im April 1946 stirbt sie an den Folgen eines Autounfalls.

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