Hildegard Spieth geb. Wolpert

geb. 23. Juli 1919 in Stuttgart – gest. 10. April 1999 in Esslingen
Helfer*in
Hildegard Spieth, um 1942

Hildegard Spieth lebt in Stetten im Remstal, wo ihr Mann Pfarrer ist. Da Helmut Spieth 1940 zum Kriegsdienst eingezogen wird, muss seine Frau das Pfarramt mit Hilfe auswärtiger Geistlicher allein organisieren. Im Februar 1945 fragt Pfarrer Otto Mörike aus dem nahegelegenen Flacht die junge Frau, ob sie ein untergetauchtes jüdisches Ehepaar für ein paar Tage aufnehmen würde. Trotz der Sorge um ihren Sohn im Säuglingsalter ist Spieth dazu bereit.
Am 10. April 1945 kommen Max und Ines Krakauer ins Stettener Pfarrhaus. Dort ist auch der Oberkirchenrat mit Frau und Kind einquartiert. Spieth gibt die Fremden als „Ausgebombte aus Berlin“ aus. Noch wird in der Gegend heftig gekämpft. Als im Pfarrhaus wenige Tage vor dem Einmarsch der US-Armee verwundete Soldaten einquartiert werden sollen, wird Spieth von der Frau des Oberkirchenrats gebeten, die Fremden wegzuschicken. Doch die Pfarrfrau weigert sich. Zur Einquartierung der deutschen Soldaten kommt es glücklicherweise nicht mehr. Am 21. April 1945 endet für Max und Ines Krakauer ein jahrelanger Kampf ums Überleben.
1979 erhält Hildegard Spieth für ihre mutige Tat das Bundesverdienstkreuz.

zurück