Emma Trostler ist in den 1930er und 1940er Jahren Verwalterin des Hauses in der Großbeerenstraße 92 in Berlin-Kreuzberg und betreibt dort eine Wäscherei. Spätestens 1939 lernt sie Otto Weidt kennen, als er in der Kellerwohnung des Hauses eine Blindenwerkstatt eröffnet.
Nach dem Umzug der Blindenwerkstatt in die Rosenthaler Straße 39 im Bezirk Mitte zieht die jüdische Familie Horn um 1940 in die Kellerwohnung ein. Vater und Sohn arbeiten für Otto Weidt. Als Familie Horn Anfang 1943 untertaucht, vermittelt Weidt die Kellerwohnung an Karl Deibel, der dort in den folgenden Jahren Verfolgte versteckt.
Emma Trostler hilft nicht nur, indem sie als Hausverwalterin die illegalen Tätigkeiten duldet, sondern sie unterstützt Weidt und Deibel auch bei der Versorgung der Untergetauchten. Trostlers Wäscherei und Deibels Kellerwohnung sind durch einen Geheimgang miteinander verbunden. Trostler tauscht Weidts Bürsten und Besen gegen Lebensmittel ein, kocht für die Untergetauchten und beschäftigt einige von ihnen illegal in ihrer Wäscherei.