Otto Weidt

geb. 2. Mai 1883 in Rostock – gest. 22. Dezember 1947 in Berlin
Helfer*in
Otto Weidt, Berlin, um 1943

Otto Weidt erlernt zunächst den Beruf des Malers und Vergolders. In seiner Jugend organisiert er sich in anarchistischen Kreisen, ist politisch aktiv und bezeichnet sich selbst als „individualistischen Anarchisten“.
Nach seiner fast vollständigen Erblindung wird Otto Weidt Bürstenmacher. 1939 eröffnet er gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Gustav Kremmert die Blindenwerkstatt Otto Weidt, die sich ab 1940 in der Rosenthaler Straße 39 in Berlin befindet.
Otto Weidt ist entschiedener Gegner des Nationalsozialismus. Er beschäftigt hauptsächlich Jüdinnen und Juden. Er tut, was er kann, um sie vor der Verfolgung zu schützen. Seine Ehefrau Else Weidt unterstützt ihn dabei.
Schließlich kann er seine Arbeiter*innen auch durch Bestechung von Gestapo-Beamten nicht mehr vor der Deportation bewahren. Daher besorgt er Verstecke für einige von ihnen. Mit seiner Hilfe können mehrere Menschen überleben.
Nicht alle, denen er hilft und für die er Verstecke organisiert, können untergetaucht überleben. Einige werden verraten, von der Gestapo festgenommen, aus Berlin deportiert und ermordet.
Im 1971 wird Otto Weidt posthum durch die Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.

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