Marianne Wodrig geb. Bernstein

geb. 30. November 1922 in Königsberg (Kaliningrad) – gest. 11. September 1987 in Suffolk, New York
Verfolgte*r
Marianne Bernstein, 1945

Die jüdischen Zwillingsschwestern Marianne und Annelies Bernstein kommen in Königsberg zur Welt. Ihr Vater, Teilhaber einer Bank, begeht 1933 Suizid, als er von seinen nichtjüdischen Geschäftspartnern aus dem Geschäft gedrängt wird.
In der Hoffnung auswandern zu können, gehen die beiden 18-Jährigen 1940 nach Berlin. Annelies Bernstein lernt Schneidern, ihre blinde Schwester Marianne Bürsteneinziehen bei Otto Weidt.
Als ihre Mutter 1942 deportiert wird, entschließen sich Marianne und Anneliese Bernstein zur Flucht in den Untergrund. Im Januar 1943 nimmt Hedwig Porschütz auf Bitten Otto Weidts die Schwestern in ihrer Wohnung nahe dem Alexanderplatz auf. Als ein im selben Haus verstecktes jüdisches Paar festgenommen wird, verlassen die Zwillinge im Sommer 1943 dieses Quartier. Hedwig Porschütz versorgt sie weiterhin mit Lebensmitteln.
Danach sind sie oft gezwungen, in Parks oder Bahnhofshallen zu übernachten. Schließlich verlassen sie Berlin und finden Arbeit und Unterschlupf auf verschiedenen Bauernhöfen in der Nähe von Breslau. Im Frühjahr 1946 emigrieren Marianne und Annelies Bernstein in die USA. Marianne Wodrig, wie sie nach ihrer Eheschließung heißt, stirbt 1987.

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