Ilse Moslé geb. Baumgart

geb. 22. März 1923 – gest. 14. April 2001
Verfolgte*r

Ilse Baumgart kann 1942 in Berlin noch ihr Abitur ablegen. Obwohl sie wegen ihrer jüdischen Mutter nach den „Nürnberger Rassengesetzen“ als „Mischling 1. Grades“ gilt, meldet sie sich im Frühjahr 1943 als Nachrichtenhelferin bei der Luftwaffe. Dabei verschweigt sie ihre jüdische Herkunft. Eine höchst gefährliche Situation entsteht nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944. Nach einer unbedachten Aussage vor den anderen Nachrichtenhelferinnen wird sie bei ihrem Vorgesetzten denunziert. Es gelingt ihr jedoch zu fliehen. Ihre Eltern halten sich zu dieser Zeit in Südtirol auf.
Die Töchter der befreundeten Familie Dubro, Gitta und Maria, verbergen und versorgen Ilse Baumgart in ihrer Wohnung in Berlin-Spandau. Besonders gefährlich sind die ständigen Luftangriffe. Ilse Baumgart befürchtet, dass ihre Anwesenheit im Luftschutzkeller des Hauses Verdacht erregen könnte. Doch glücklicherweise wird sie nicht denunziert. Auch Freunde aus Gitta Dubros Jugendgruppe helfen, indem sie Ilse Baumgart vorübergehend bei sich verstecken. Nach neun Monaten erleben sie gemeinsam das Kriegsende. Von 1945 bis 1983 ist Ilse Moslé, wie sie nach ihrer Heirat heißt, als Lehrerin in Berlin-Charlottenburg tätig.

zurück