Martha Viere geb. Schleks

geb. 28. Oktober 1887 in Berlin – gest. 29. Mai 1981 in Berlin
Helfer*in
Martha Viere, 1945

Martha Viere betreibt mit ihrem Mann Alfred in den 1930er Jahren eine Zoohandlung in Berlin-Prenzlauer Berg. Im selben Mietshaus befindet sich ihre Wohnung. Im Januar 1934 wird Alfred Viere wegen seiner politischen Tätigkeit für die KPD festgenommen und im KZ Lichtenburg bei Torgau inhaftiert. Nach seiner Entlassung 1935 wird das kinderlose Ehepaar noch schärfer von der Gestapo beobachtet. 1943 müssen sie ihr Geschäft schließen.
Die Jüdin Alice Löwenthal entkommt mit ihren beiden kleinen Töchtern nach der „Fabrik-Aktion“ am 27. Februar 1943 in letzter Minute der Deportation und taucht unter. Da sie ebenfalls in Prenzlauer Berg wohnt und Martha Viere als Gegnerin der Nazis kennt, wendet sie sich hilfesuchend an sie. Trotz der gefährlichen Situation im Haus, in dem mehrere NSDAP-Anhänger wohnen, nehmen Vieres die drei auf. Sie bleiben acht Wochen, in denen es wegen der oft lauten Kinder zu Konflikten kommt. Nachdem Alice Löwenthal ihre Töchter in Weimar untergebracht hat, kehrt sie zu Vieres zurück und wird noch etwa ein halbes Jahr von ihnen versteckt.
Auf Bitten von Löwenthal nimmt das Ehepaar Viere vorübergehend auch die jüdische Familie Themal bei sich auf.

zurück