Alice Nickel geb. Silbermann

geb. 12. Juli 1909 in Berlin – gest. 15. November 1987 in Berlin
Verfolgte*r
Alice Löwenthal, um 1947

Die jüdische Schneiderin Alice Löwenthal lebt mit ihren Kindern aus erster Ehe, Ruth und Brigitte Süssmann, in Berlin-Prenzlauer Berg. Ihr Ehemann wird im Februar 1943 festgenommen und nach Auschwitz deportiert. Ein Nachbar drängt Alice Löwenthal, sich mit den Kindern zu verstecken. Zunächst kommen sie bei Luise Nickel in Strausberg bei Berlin unter. Als es dort zu gefährlich wird, fährt Löwenthal im Juni 1943 mit den Mädchen nach Weimar, doch die Bekannte, die sie dort aufsuchen will, lässt sich verleugnen. In einem Gasthaus wird sie von Walter Schmidt, einem ehemaligen Polizisten, angesprochen und vertraut sich ihm schließlich an. Schmidt bringt die Kinder bei seiner Cousine Elly Möller unter.
Erleichtert fährt Alice Löwenthal nach Berlin zurück. Jeden Monat schickt sie Lebensmittelkarten an Elly Möller und besucht die Kinder noch zweimal. Sie selbst findet bei verschiedenen Freunden und Bekannten in Berlin Unterschlupf, etwa bei Martha und Alfred Viere und Hedwig und Harry Sussmann; ab 1944 erneut bei Luise Nickel in Strausberg.
Im Sommer 1945 erfährt sie, dass ihre Töchter im August 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet worden sind. 1947 heiratet sie Willy Nickel.

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