Paul Schiemann

geb. 17. März 1876 in Jelgava – gest. 23. Juni 1944 in Riga
Helfer*in
Dr. Paul Schiemann, Riga 1940er Jahre

Paul Schiemann wächst in einer deutschbaltischen Familie in Lettland auf. Nach dem Abschluss seines Jurastudiums an der Universität Greifswald 1902 geht er nach Estland, um dort als Theaterkritiker und Journalist zu arbeiten. Fünf Jahre später kehrt er nach Lettland zurück.
Ab 1919 ist er Hauptredakteur der „Rigaschen Rundschau“. Schiemann beteiligt sich an der Ausarbeitung der ersten Verfassung der unabhängigen Republik Lettland im Jahr 1922. Er ist überzeugter Demokrat und ein Gegner diktatorischer Regime in Europa. Als 1933 Anhänger des Nationalsozialismus die „Rigasche Rundschau“ übernehmen, muss Schiemann die Zeitung verlassen.
Während der deutschen Besatzung Lettlands verstecken Paul Schiemann und seine Frau Charlotte die Jüdin Valentīna Freimane. Diese lebt von Frühjahr 1943 bis Sommer 1944 im Haus der Schiemanns in Riga. Paul Schiemann ist 67 Jahre alt und schwer krank. Valentīna Freimane hilft ihm, seine Erinnerungen zu verfassen.
Im Jahr 1999 wird Paul Schiemann posthum als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.

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