Leonid Ruderman

geb. 1940
Verfolgte*r
Leonid Ruderman, Minsk 1945

Nach der Eroberung von Minsk durch deutsche Truppen im Juni 1941 wird der einjährige Leonid Ruderman mit seiner Mutter Lea im Minsker Ghetto interniert. Der Vater, Grigori Ruderman, kämpft in der Roten Armee. Die Ghettoinsass*innen werden systematisch ermordet. Lea Ruderman beschließt daher, Leonid aus dem Ghetto zu schmuggeln, damit er eine Chance hat zu überleben. Ihre Verwandte Marija Gliot hilft dabei: Sie kontaktiert ihre nichtjüdische Freundin Nadeschda Kreso. Diese ist bereit, den kleinen Leonid aufzunehmen. 1943 wird der Junge heimlich zu ihr gebracht.
Weißrussische Polizisten suchen eines Tages bei Nadeschda Kreso und ihrer Mutter Anna nach ihm. Die Helferinnen können die Männer überreden, Leonid Ruderman nicht mitzunehmen. Sie bringen ihn danach zu einem befreundeten Förster aufs Land. Doch Leonid erkrankt und wird nach Minsk zurückgebracht. Die Kresos verstecken ihn in ihrem Keller.
Nach der Befreiung im Juli 1944 suchen Leonids Retterinnen vergeblich nach seinen Eltern. Die Mutter ist 1943 ermordet worden, der Vater im Jahr darauf im Krieg gefallen. Leonid Ruderman bleibt bei Nadeschda und Anna Kreso bis er 1963 heiratet.

zurück