Fritz Schellhorn

geb. 24. September 1888 in Rottweil – gest. 4. Mai 1982 in Rottenburg am Neckar
Helfer*in
Fritz Schellhorn, undatiert

Fritz Schellhorn tritt bereits 1933 der NSDAP bei. Ab 1934 ist er deutscher Konsul in Rumänien. 1941 setzt Schellhorn sich für einige jüdische Männer ein, die während des Pogroms in Jassy verhaftet worden sind. Auch trägt er dazu bei, dass die Massenmorde eines Einsatzgruppenkommandos an Jüdinnen und Juden in Czernowitz 1941 beendet werden.
Nachdem die ersten Czernowitzer Jüdinnen und Juden am 14. Oktober 1941 deportiert worden sind, begibt sich Schellhorn nach Czernowitz. Vor dem Gouverneur Calotescu behauptet er, dass weitere Deportationen den wirtschaftlichen Zusammenbruch von Czernowitz bedeuten und somit wirtschaftliche und militärische Interessen des Deutschen Reiches schwer beschädigen würden. Daraufhin kontaktiert Calotescu den Staatsführer Antonescu. Dieser ordnet die Bildung einer Kommission an, die eine Liste von „wirtschaftlich notwendigen“ Jüdinnen und Juden erstellen soll, die vorerst nicht deportiert werden. Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden können so zunächst in Czernowitz bleiben.
Nach Kriegsende wird Schellhorn von einem sowjetischen Gericht wegen Spionage zu 25 Jahren Haft verurteilt. 1955 kommt er frei.

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