Jana Anna Tannerová geb. Gráfová

geb. 1930 in Bratislava
Verfolgte*r
Jana Gráfová, Bratislava 1944

1939 führt die mit dem Deutschen Reich verbündete Slowakei antijüdische Gesetze ein. Fortan wird die 14-jährige Jana Gráfová aus Bratislava mit ihrer Familie verfolgt. Sie darf nicht mehr die staatliche Schule besuchen, muss einen gelben Stern tragen und mit ihrer Familie in eine kleinere Wohnung umziehen.
1942 wird Janas Bruder Jiří Gráf in die Vernichtungsstätte Maly Trostinez im deutsch besetzten Weißrussland verschleppt und ermordet. Mit der deutschen Besetzung der Slowakei im Herbst 1944 droht auch der übrigen Familie die Deportation. Pavel Čermák, ein Freund der Familie, vermittelt Jana Gráfová ein Versteck im evangelischen Waisenhaus in Modra. Das Haus wird von Pfarrer Július Dérer geleitet.
Ende 1944 führen deutsche Soldaten zusammen mit einem Kampftrupp der slowakischen Hlinka-Partei eine Razzia im Waisenhaus und in der dazugehörenden Schule durch. Jana Gráfová bleibt dabei unentdeckt. Sie lebt in der Einrichtung getarnt als christliches Mädchen bis zur Befreiung im Mai 1945. Janas Bruder Pavel Gráf überlebt die Lagerhaft im KZ Buchenwald, ihre Eltern werden 1944 deportiert und ermordet.

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