Ben Zion Kalb

geb. 1910 in Strzyżów – gest. 1973 in New York City
Verfolgte*r und Helfer*in
Ben Zion Kalb, Bratislava um 1943

Ben Zion Kalb wächst in einer frommen jüdischen Familie in Südpolen auf. Im November 1939 besetzt die deutsche Wehrmacht seine Heimatstadt Nowy Targ. Kalb wird von deutschen Soldaten verprügelt und flieht daraufhin in die Slowakei. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, schmuggelt er Waren und Geld über die polnisch-slowakische Grenze. Im Sommer 1942 werden Kalbs Eltern und sein Bruder während der Räumung des Ghettos in Nowy Targ erschossen.
Daraufhin organisiert Kalb mithilfe von Grenzschmugglern die Flucht seiner Verlobten, Clara Lieber, aus dem Ghetto Bochnia bei Krakau in die Slowakei. Die beiden heiraten 1943 in Bratislava. Aus Sicherheitsgründen tauchen sie an verschiedenen Orten unter. Kalb setzt die Rettungsaktivitäten fort: Mehrere Hundert polnische Jüdinnen und Juden gelangen mit Kalbs Netzwerk in die Slowakei. Der Rabbiner Michael Dov Weissmandel hilft dabei, sichere Verstecke für die Geflüchteten zu finden. Bei einer Fluchthilfeaktion wird Kalb von slowakischen Polizisten festgenommen und zwei Wochen lang im Gefängnis in Kežmarok inhaftiert. Nach der Befreiung wandern Clara und Ben Zion Kalb in die USA aus.

zurück