Cioma Schönhaus geb. Samson Schönhaus

geb. 28. September 1922 in Berlin – gest. 22. September 2015 in Therwil
Verfolgte*r und Helfer*in
Cioma Schönhaus in der Berliner Krausnickstraße, um 1940

Samson Schönhaus, genannt Cioma, lebt mit seinen Eltern Fanja und Boris Schönhaus in Berlin. 1938 wird die Mineralwasserfabrik der Eltern von den Nationalsozialisten enteignet. Da er Jude ist, muss Cioma Schönhaus die Schule wechseln. Auch seine begonnene Ausbildung zum Grafiker muss er abbrechen und Zwangsarbeit leisten.
Im Juni 1942 wird er von der Deportation zurückgestellt, weil er für die Rüstungsindustrie arbeitet. Seine Eltern hingegen werden verschleppt und ermordet. Der 19-jährige Cioma Schönhaus bleibt allein in Berlin zurück und taucht unter.
Zusammen mit dem jüdischen Drucker Ludwig Lichtwitz richtet er eine Fälscherwerkstatt ein. Für das protestantische Hilfenetzwerk um Franz Kaufmann fälscht Schönhaus in den folgenden Monaten über 200 Ausweise.
Als Schönhaus seinen eigenen gefälschten Ausweis verliert, wird reichsweit nach ihm gefahndet. Helene Jacobs, eine Mitstreiterin Kaufmanns, versteckt Cioma Schönhaus in ihrer Wohnung. Dort fälscht er weitere Papiere.
Nach einer Denunziation wird das Hilfenetzwerk im August 1943 entdeckt. Unmittelbar gefährdet, flieht er Anfang Oktober 1943 auf dem Fahrrad nach Süddeutschland und entkommt heimlich über die Schweizer Grenze.

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