Emil Beer

geb. 1883 – gest. 1970
Helfer*in

Der Landwirt Emil Beer lebt mit seiner Familie in Berg im Oberbergischen Land, etwa 60 km östlich von Köln. Während der NS-Zeit gehört der gläubige Christ der Bekennenden Kirche an. Wegen seiner Hilfe für die aus Köln stammende fünfköpfige Familie Löwenstein – der Vater ist Jude – wird er 1934 im NS-Hetzblatt „Stürmer“ als „Judenfreund“ angeprangert.
Zwischen Beers Tochter Edelgard und Rudolf Löwenstein, der nach den „Nürnberger Rassengesetzen“ als „Mischling“ gilt, entsteht eine Liebesbeziehung. Zur Jahreswende 1941/42 verstecken Beers den polizeilich gesuchten jungen Mann vorübergehend bei sich. Nach Köln zurückgekehrt, wird er verhaftet und am 27. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dies kann auch eine von Emil Beer ausgestellte Bescheinigung, dass Rudolf Löwenstein ein „treuer Christ“ sei, nicht verhindern. Er wird schließlich in Auschwitz ermordet. Nach seiner Deportation leben seine Eltern, Fritz und Regine Löwenstein, zeitweise versteckt in Köln. Emil Beer und seine Tochter bringen ihnen heimlich Lebensmittel.
Beide Familien halten auch nach dem Krieg den Kontakt aufrecht. Emil Beer wird 1998 von Yad Vashem posthum als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.

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