Adolf Berman

geb. 17. Oktober 1906 in Warschau – gest. 3. Februar 1978 in Tel Aviv
Verfolgte*r und Helfer*in
Adolf Berman, Warschau, um 1946

Der Politiker und Zionist Adolf Berman muss im Herbst 1940 ins Warschauer Ghetto umziehen. Dort leitet er die Wohltätigkeitsorganisation Centos, die sich insbesondere um jüdische Waisen kümmert. 1942 ist er Mitbegründer der jüdischen Widerstandsgruppe Blok Antyfaszystowski (Antifaschistischer Block), die einen bewaffneten Aufstand im Ghetto vorbereitet. Im Sommer 1942 entkommt Berman nur knapp einer Deportation ins Vernichtungslager Treblinka. Danach beschließt er, zusammen mit seiner Frau Barbara aus dem Ghetto zu fliehen. Außerhalb des Ghettos nimmt er Kontakt zu polnischen Untergrundorganisationen auf. Als der Aufstand im Ghetto 1943 ausbricht, informiert Berman die polnische Exilregierung in London über dessen Verlauf. Er ist auch als Generalsekretär der Untergrundorganisation Żegota (Rat für die Unterstützung der Juden) tätig. Berman organisiert Fluchten aus dem Ghetto und vermittelt Verstecke sowie gefälschte Dokumente an Geflohene. 1944 nimmt er am Warschauer Aufstand teil.
Nach dem Krieg ist Berman Vorsitzender des Zentralkomitees der polnischen Juden. Nachdem er 1949 von diesem Posten abtreten muss, geht er nach Israel. Dort arbeitet er als Politiker und Journalist.

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