Der Jurist Stanisław Dobrowolski wohnt in Krakau. Nachdem die Stadt 1939 von der Wehrmacht erobert worden ist, geht er in den Untergrund. Nach der Einrichtung einer Krakauer Abteilung der Untergrundorganisation Żegota (Rat für die Unterstützung der Juden) im März 1943 wird Dobrowolski deren Leiter. Er koordiniert die Hilfsaktivitäten in Krakau und Umgebung und hält Kontakt zur Warschauer Zentrale von Żegota. Er unterstützt jüdische Zwangsarbeiter*innen sowie Jüdinnen und Juden, die sich außerhalb des Ghettos verstecken. Außerdem organisiert er Fluchten aus den Ghettos und geht gegen Denunziant*innen vor. In seinem Büro finden geheime Treffen der Żegota statt.
Nach dem Krieg gründet Dobrowolski die Gesamtpolnische Liga zur Bekämpfung des Rassismus (Ogólnopolska Liga do Walki z Rasizmem), die als Nachfolgerin von Żegota den Antisemitismus in Polen bekämpfen will. Er wird Abgeordneter der Polnischen Sozialistischen Partei und Mitglied des Nationalrats. 1979 wird Dobrowolski von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet.