Aischa Trofimowa geb. Kanapazkaja

geb. 24. Dezember 1926 in Minsk
Helfer*in
Aischa Kanapazkaja, Minsk 1947

Aischa Kanapazkaja lebt mit ihrer Mutter Fatima und ihrer Großmutter Fursah in Minsk. Ihr Vater Suleiman ist während der sowjetischen Massenrepressionen 1938 ermordet worden. Die tatarisch-muslimische Familie ist mit der jüdischen Familie Davidson befreundet. Als Fruma und Israel Davidson mit ihren drei Kindern Rachel, Mira und Wladimir 1941 ins Minsker Ghetto ziehen müssen, versorgen Aischa und Fatima Kanapazkaja sie mit Lebensmitteln. Nach seiner Flucht aus dem Lager Drozdy 1941 findet Israel Davidson für einige Wochen Unterschlupf bei Kanapazkis.
Als 1942 die Mordaktionen im Ghetto zunehmen, tauchen die Davidsons immer wieder kurzzeitig bei Kanapazkis unter. Die Frauen können sie aber nicht auf Dauer zu sich nehmen, da häufig Polizeikontrollen bei ihnen stattfinden.
Kurz vor der Auflösung das Ghettos 1943 fliehen die Davidsons nochmals zu Kanapazkis. Um die Frauen nicht länger zu gefährden, versteckt die Familie sich bis zur Befreiung in den umliegenden Wäldern bei einer jüdischen Partisaneneinheit. Danach bleiben die beiden Familien in Kontakt. 2003 werden Aischa Kanapazkaja und ihre Mutter Fatima als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

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