Adam Loss

geb. 3. September 1928 in Baranowicze (Baranawitschy) – gest. 11. November 2010 in Paris
Verfolgte*r
Adam Loss, Baranowicze, um 1941

Adam Loss kommt aus einer bürgerlichen, polnisch-jüdischen Familie. Er lebt mit seinen Eltern Franciszka und Grzegorz Loss sowie der älteren Schwester Regina in Gdynia. Nach Kriegsausbruch 1939 kehren sie in Adams Geburtsort Baranowicze (heute Baranawitschy) zurück.
Als die deutsche Wehrmacht im Juni 1941 Baranowicze besetzt, wird die Familie verfolgt. Im Herbst 1941 muss der 13-jährige Adam Loss mit seiner Familie ins Ghetto umziehen. Dort hungern sie. Während der Erschießungsaktionen im Ghetto verbergen sie sich in selbstgebauten Verstecken. Als sein Vater 1942 bei einer Razzia ermordet wird, flieht Adam Loss mit Mutter und Schwester aus dem Ghetto. Nach der Flucht verstecken sie sich in umliegenden Dörfern. Die tatarische Familie Chazbijewicz und weitere polnische und weißrussische Bauernfamilien versorgen sie mit Lebensmitteln und Unterkünften. Häufig müssen sie aber im Wald oder in den Feldern ausharren.
1943 schließt sich Adam Loss sowjetischen Partisanen an. Er überlebt. 1945 muss Polen seine östlichen Gebiete an die Sowjetunion abtreten, und Baranowicze wird weißrussisch. Daher ziehen Franciszka, Adam und Regina Loss nach Polen. 1946 emigriert Adam Loss nach Frankreich.

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