Anna Hess geb. Bergmann

geb. 15. April 1898 in Frankfurt am Main – gest. 24. Februar 1998 in Berlin
Helfer*in
Passfoto von Anna Hess für ihren Antrag als „Opfer des Faschismus“, Berlin 1945

Anna Hess betreibt eine Hausverwaltung in Berlin. Unter anderem betreut sie Grundstücke von jüdischen Besitzer*innen. Dadurch ist sie mit der antijüdischen Politik der Nationalsozialisten direkt konfrontiert. Sie hilft Jüdinnen und Juden dabei, ihr Eigentum zu retten und Beschlagnahmungen zu verhindern. In ihrem Büro beschäftigt sie zudem zwei Jüdinnen als Angestellte und schützt sie damit vor der Zwangsarbeit.
Als die Jüdin Luise Walzer im Januar 1943 deportiert werden soll, versteckt Hess sie bei sich. Später bringt sie sie nach Motzen zu den Eheleuten Frick. Auch Anna Hess zieht Anfang 1944 zu Fricks, da ihre Wohnung ausgebombt worden ist.
Im August 1944 nehmen Fricks Arthur Nebe bei sich auf. Der Reichskriminaldirektor ist wegen seiner Verbindung zum militärischen Widerstand nach dem 20. Juli 1944 untergetaucht. Von seiner Beteiligung an NS-Massenverbrechen ahnt Anna Hess offenbar nichts. Sie hilft ihm, seinen Suizid vorzutäuschen.
Nebe wird am 16. Januar 1945 festgenommen, und mit ihm Anna Hess, das Ehepaar Frick und Luise Walzer. Ein für den 21. April 1945 angesetzter Prozess gegen Anna Hess findet nicht mehr statt. Sie überlebt im Frauengefängnis Moabit.

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