Dorothea Thiel geb. Dinglinger

geb. 5. Juni 1914 in Berlin – gest. 3. August 2001 in Berlin
Helfer*in
Dorothea Thiel, Gebersdorf (Dahme/Mark) 1939

Die Krankenschwester Dorothea Dinglinger heiratet im März 1938 in Berlin den evangelischen Theologen Wulf Thiel (1908–1999). Beide gehören der Bekennenden Kirche an und unterstützen Christ*innen jüdischer Herkunft.
Im Oktober 1939 erhält Wulf Thiel eine Pfarrstelle im brandenburgischen Gebersdorf. Nach seiner Einberufung zur Wehrmacht übernimmt seine Frau etliche seiner Aufgaben in der Gemeinde.
Ab 1943 nimmt Dorothea Thiel vier geflohene Jüdinnen vorübergehend bei sich auf. Sie hat zu dieser Zeit bereits drei kleine Kinder.
Im Februar 1945 bringt die Dorfschullehrerin eine Frau zu ihr. Sie ist angeblich deutscher Kriegsflüchtling. Bald gibt diese jedoch ihre wahre Identität preis. Sie ist die von einem Todesmarsch geflohene Jüdin Helena Hochberg. Thiel versorgt die stark geschwächte junge Frau und lässt sie bis über das Kriegsende hinaus bei sich wohnen. Die Dorfbewohner schöpfen keinen Verdacht.
1946 kehren Thiels nach Berlin zurück, wo Wulf Thiel 1956 Superintendent von Wilmersdorf wird. Dorothea Thiel bekommt zwei weitere Kinder und ist weiterhin Haus- und Pfarrfrau.

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