Zygmunt Spiegler

geb. 1921 in Borysław – gest. 1993
Verfolgte*r
Foto aus dem Zwangsarbeitsausweis von Zygmunt Spiegler, ausgestellt in Borysław, 1942

Der 21-jährige Zygmunt Spiegler soll im Sommer 1942 aus Borysław in das Vernichtungslager Belzec deportiert werden. Er wird zum Bahnhof gebracht und in einen Waggon gesperrt. Am Bahnhof ist auch Berthold Beitz, kaufmännischer Leiter der deutschen Karpathen-Öl AG in Borysław. Er versucht, seine Arbeiter*innen frei zu bekommen. Obwohl sie sich nicht kennen, behauptet Beitz, auch Spiegler sei einer seiner Arbeiter und unverzichtbar. Spiegler kann den Zug verlassen und tatsächlich als Zwangsarbeiter bei Beitz’ Firma unterkommen. Im Oktober 1942 holt Beitz Spiegler ein weiteres Mal aus einem Deportationszug.
Ab März 1943 arbeitet Zygmunt Spiegler in der Werksküche. Er besitzt das lebenswichtige R‑Abzeichen für Rüstungsarbeiter, das ihn vor Deportation schützt. Ab Oktober 1943 dürfen Jüdinnen und Juden nicht mehr in den Versorgungsbetrieben der Lager arbeiten. Spiegler droht nun der Verlust des Arbeitsplatzes und des R-Abzeichens. Das Ehepaar Langguth, das die Werksküche leitet, bittet Berthold Beitz um Hilfe. Der versetzt Spiegler zum Schein in die Bauabteilung. Dadurch behält er sein R-Abzeichen und kann dennoch weiter in der Küche arbeiten. Er überlebt und wird Sportjournalist.

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