Berthold Beitz

geb. 26. September 1913 in Zemmin – gest. 30. Juli 2013 in Kampen (Sylt)
Helfer*in
Berthold Beitz, Borysław, September 1942

Berthold Beitz ist kaufmännischer Angestellter in einem Erdölkonzern. Im Juli 1941 besetzen deutsche Truppen das Erdölgebiet im polnischen Ostgalizien, deutsche Firmen lassen sich dort nieder. Beitz wechselt zur späteren Karpathen-Öl AG und wird kaufmännischer Leiter des Betriebs in Borysław. Er ist verantwortlich für etwa 13.000 Arbeitskräfte, viele davon jüdische Zwangsarbeiter*innen.
Immer öfter kommt es in der Stadt zu Massenerschießungen durch SS und ukrainische Kollaborateure. Im November 1942 richtet die Karpathen-Öl AG ein Lager für ihre Zwangsarbeiter*innen ein. Beitz kümmert sich um die Verbesserung ihrer Versorgung.
1942 beginnen die Deportationen in das Vernichtungslager Belzec. Auch die jüdischen Arbeiter*innen der Karpathen-Öl AG sind gefährdet. Vielen Verfolgten verschafft Beitz gefälschte Arbeitspapiere, um ihre Deportation zu verhindern. Immer wieder fährt er zum Bahnhof, um Jüdinnen und Juden aus den Deportationszügen herauszuholen. Dabei rettet er nicht nur ausgewiesene Fachkräfte seines Betriebs. Mit seiner Frau Else versteckt er zeitweise auch Verfolgte bei sich.
Berthold Beitz wird 1973 von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ anerkannt.

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