Mosche Pessach

geb. 1869 in Larissa – gest. 1955 in Volos
Verfolgte*r und Helfer*in
Der Oberrabbiner von Volos, Mosche Pessach, undatiert

Mosche Pessach ist Oberrabbiner der griechischen Hafenstadt Volos.
Im September 1943 wird die Stadt von deutschen Truppen besetzt. Der deutsche Stadtkommandant Kurt Rickert fordert Pessach auf, ihm Namenslisten der in Volos lebenden Jüdinnen und Juden auszuhändigen. Mosche Pessach weiß, dass die Besatzer bereits im März 1943 Tausende von Jüdinnen und Juden aus Thessaloniki deportiert haben. Daher vermutet er hinter dem Befehl ebenfalls Vorbereitungen für eine Deportation und setzt den Befehl nicht um. Stattdessen fordert er die jüdische Bevölkerung von Volos auf, sich im nahegelegenen Pilion-Gebirge in Sicherheit zu bringen. Unterstützt wird er dabei vom griechisch-orthodoxen Bischof Ioakim Alexopoulos sowie von Partisan*innen der Nationalen Befreiungsfront. Mosche Pessach selbst flieht ebenfalls. Die jüdischen Verfolgten kommen in von Partisan*innen kontrollierten Bergdörfern unter. So können die allermeisten Jüdinnen und Juden aus Volos der Deportation entkommen. 130 Jüdinnen und Juden, die in Volos verbleiben, werden am 25. März 1944 festgenommen und nach Auschwitz-Birkenau deportiert.
1946 wird Mosche Pessach Oberrabbiner von Griechenland.

zurück