Loukas Karrer ist von 1941 bis 1944 Bürgermeister der griechischen Insel Zakynthos.
Im September 1943 nehmen deutsche Truppen die Insel ein. Loukas Karrer erhält den Befehl, eine Namensliste von der in Zakynthos lebenden jüdischen Bevölkerung zu erstellen. Die Bedrohungslage für Jüdinnen und Juden spitzt sich zu. Auf dem Festland werden Jüdinnen und Juden bereits deportiert. Der griechisch-orthodoxe Bischof Chrysostomos rät Karrer, den Befehl nicht umzusetzen und stattdessen die jüdische Gemeinde zu warnen. Mit Hilfe von Partisan*innen sowie der christlichen Bevölkerung können sich alle 275 Jüdinnen und Juden der Insel in den Bergen in Sicherheit bringen. Loukas Karrer überreicht daraufhin gemeinsam mit Bischof Chrysostomos dem Kommandanten Alfred Lüth die Namensliste. Auf dieser stehen nur zwei Namen: Loukas Karrer und Chrysostomos. Als „Vergeltungsmaßnahme“ brennen deutsche Einheiten Häuser nieder. Aus Angst vor Bestrafung flieht auch Loukas Karrer von der Insel und bleibt bis zur Befreiung im Herbst 1944 im Versteck.
Im Jahr 1978 wird Loukas Karrer als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.
Der Bürgermeister von Zakynthos, Loukas Karrer (2. von rechts), mit Mitgliedern des Stadtrats während der deutschen Besatzung, 1943/44 Quelle: Evraiko Mousio tis Ellados, Athen
Bürgermeister Loukas Karrer (vorne) und Bischof Chysostomos (rechts) bei einer Kranzniederlegung in Zakynthos, einige Jahre nach Kriegsende Quelle: Evraiko Mousio tis Ellados, Athen
Loukas Karrer (links) bei seiner Ehrung als „Gerechter unter den Völkern“, Jerusalem, 7. November 1978 Quelle: Evraiko Mousio tis Ellados, Athen
