Goffredo Pacifici

geb. 8. Januar 1900 in Florenz – gest. 1944 in Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau
Verfolgte*r und Helfer*in
Goffredo Pacifici, Nonantola 1942/43

Goffredo Pacifici arbeitet für die italienisch-jüdische Hilfsorganisation Delasem. Die Organisation mietet im Juli 1942 die Villa Emma im norditalienischen Nonantola an. Dort bringt sie über 70 aus Deutschland, Österreich und Jugoslawien geflüchtete jüdische Kinder unter. Pacifici ist bei der Delasem in der Abteilung für die Betreuung der Internierten tätig. Die Abteilung wird im Frühjahr 1943 in die Villa Emma verlegt. So kommt Pacifici mit den Kindern in Kontakt.
Als deutsche Truppen Italien im September 1943 besetzen, planen Goffredo Pacifici und der Betreuer Josef Indig die Flucht der Gruppe in die Schweiz. Sie nehmen Kontakt zu Vertretern zionistischer Organisationen auf, um sicherzustellen, dass sie nach dem heimlichen Grenzübertritt nicht abgeschoben werden. Zwischen dem 6. und 17. Oktober 1943 überqueren die Kinder in kleinen Gruppen schließlich den Grenzfluss Tresa. Dort werden sie erst in ein Flüchtlingslager und später in ein Heim im Rhônetal gebracht.
Goffredo Pacifici bleibt in Italien zurück, um weiteren Jüdinnen und Juden bei der Flucht zu helfen. Im Dezember 1943 wird er mit seinem Bruder Aldo in Ponte Tresa festgenommen und 1944 in Auschwitz-Birkenau ermordet.

zurück