Josef Ithai geb. Indig

geb. 30. Januar 1917 in Virovitica – gest. 1998 in Kibbuz Gat
Verfolgte*r und Helfer*in
Josef Indig im Priestergewand, während er mit einigen Kindern im Priesterseminar versteckt ist, Nonantola, Herbst 1943

Josef Indig ist Mitglied einer zionistischen Jugendorganisation in Kroatien.
1941 übernimmt er für die Hilfsorganisation Kinder- und Jugend-Alijah die Betreuung einer Gruppe von geflüchteten Kindern. Die 42 Kinder stammen aus Deutschland und Österreich und sind auf dem Weg in das britische Mandatsgebiet Palästina. Wegen fehlender Einreisegenehmigungen sind sie in Zagreb gestrandet.
Als im April 1941 deutsche Truppen Jugoslawien besetzen, bringt Josef Indig die Kinder in das italienisch besetzte Slowenien. Ein Jahr bleiben sie in einem Jagdschloss in Lesno Brdo. Wegen anhaltender Partisanenkämpfe flieht die Gruppe weiter nach Nonantola in Italien. Die Hilfsorganisation Delasem mietet für sie eine Villa an. Mit dem deutschen Einmarsch in Italien im September 1943 sind die Kinder erneut in Gefahr. Indig organisiert zunächst Verstecke im Ort. Gemeinsam mit Goffredo Pacifici plant er die Flucht in die Schweiz. Im Oktober 1943 gelingt es der Gruppe, die Grenze zu überqueren. Sie kommen zunächst in ein Flüchtlingslager und später in ein Heim in Bex im Rhônetal.
1945 erreicht Josef Indig schließlich mit zahlreichen Kindern aus seiner Gruppe Palästina. Dort nimmt er den Nachnamen Ithai an.

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