Willi Bleicher

geb. 27. Oktober 1907 in Cannstatt – gest. 23. Juni 1981 in Stuttgart
Helfer*in
Willi Bleicher, undatiert

Willi Bleicher ist seit seiner Jugend Kommunist. 1936 wird er in Stuttgart verhaftet und wegen angeblicher Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt. Nach der Haftzeit wird er im Oktober 1938 ins KZ Buchenwald überstellt, wo er bald Mitglied des illegalen Lagerkomitees wird, dem politische Häftlinge vieler Nationen angehören. 1943/44 wird Bleicher als Funktionshäftling in der Effektenkammer des Lagers eingesetzt.
Im August 1944 sieht er ein jüdisches Kind, Stefan Jerzy Zweig aus Krakau, der mit seinem Vater nach Buchenwald verschleppt worden ist. Da Bleicher weiß, dass Kinder besonders gefährdet sind, nimmt er den Jungen in seine Obhut und versteckt ihn in der Kleiderkammer. Dabei wird er von Mithäftlingen wie Robert Siewert unterstützt. Eines Tages sieht ein SS-Hauptsturmführer das Kind. Bleicher wird von der SS innerhalb des Lagers verhaftet. Nun übernehmen andere Häftlinge bzw. Stefans Vater die Versorgung des Jungen.
1964 kommt es zu einem Wiedersehen zwischen dem inzwischen 23-jährigen Stefan Jerzy Zweig und Willi Bleicher. Der Gewerkschaftsfunktionär wird im Jahr darauf von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.

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