Emmi Brandt geb. Neugarten

geb. 9. Juli 1898 in Brackwede – gest. 1986 in Melbourne
Verfolgte*r
Emmi Brandt, Juli 1945

Ab 1941 muss Emmi Brandt Zwangsarbeit in Berlin leisten. Nach der Deportation ihres Mannes Ende 1942 nach Auschwitz taucht sie unter. Sie wird von der Portiersfrau Hilde Staberock versteckt, die als Portiersfrau in einem Geschäftshaus im Bezirk Charlottenburg arbeitet. Dort kommt auch die 15-jährige Eva Caro unter, deren Eltern bereits deportiert worden sind. Emmi Brandt nimmt sich des Mädchens an. Nachdem das Bürohaus am 23. November 1943 bei einem Bombenangriff getroffen wird, besorgt Hilde Staberock beiden ein Ausweichquartier.
Im Mai 1944 begleitet Staberock ihre Schützlinge mit dem Zug nach Singen, wo ihnen ortskundige Fluchthelfer den Weg in die Schweiz weisen sollen. Doch die beiden Jüdinnen verlaufen sich und fahren nach Singen zurück. Dabei werden sie denunziert und festgenommen. Brandt gibt die Namen der Fluchthelfer preis, die daraufhin verhaftet werden. Sie selbst wird von der Gestapo nach Berlin in das Sammellager in der Schulstraße gebracht und verrät unter dem Druck der Verhöre weitere Namen von Helfer*innen und Verfolgten. Am 24. November 1944 wird Emmi Brandt ins Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt. Sie überlebt und wandert 1951 nach Australien aus.

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